
Die zentrale Idee der Wohngemeinschaft ist es, eine für die Bewohner wiedererkennbare „Normalität“ des Alltags zu erleben. Im Vordergrund soll daher nicht die Pflege und Versorgung der Bewohner stehen, sondern die Organisation des Tagesablaufs mit Verrichtung alltäglicher Dinge, wie Einkaufen, Essenszubereitung und Kochen, Tische decken und abräumen, Wäsche zusammenlegen, leichte Reinigungs- oder Gartenarbeiten.
Die Bewohner teilen sich die Kosten des Haushaltes im Umfang, der jedem gerecht wird. Es wird monatlich eine Pauschale in Höhe von € 250.- fällig.
Es wird auch Bewohner geben, die nicht mehr aktiv an der Gestaltung oder Verrichtung des Tagesablaufs mitwirken können. Diese sollen durch Dabeisein oder Zuschauen ein Gefühl von häuslicher „Normalität“ erleben können.
Die Biographie der Bewohner spielt eine Rolle und kann in den Alltag eingebunden werden. Die jeweiligen Vorlieben z.B. für Kochen, ein bestimmtes Lieblingsessen oder Gartenarbeit können Berücksichtigung finden. Es wird Wert daraufgelegt, dass es den Bewohnern möglich gemacht wird, Feste wie Geburtstage, Weihnachten/Ostern etc. zu feiern und sinnlich zu erfahren (Dekoration, Düfte, Gestaltung etc.) Die Zimmer werden von den Angehörigen selbst eingerichtet. Soweit möglich soll der gemeinsame Wohnraum mit eigenen Möbeln ausgestattet werden. Dadurch wird ein institutioneller Charakter vermieden.
Die Anwesenheit und die Mitarbeit der Angehörigen, ist erwünscht. Familienangehörige und Freunde kommen nicht nur „zu Besuch“, sondern können die familiäre Beziehung aufrechterhalten und sich je nach Möglichkeit in der Betreuung ihres Angehörigen engagieren. Auf diese Weise kann die Selbstbestimmung der Bewohner und Angehörigen gegenüber den professionellen Begleitern wahrgenommen werden.
Die Küche ermöglicht viele gemeinsame Aktivitäten: Schneiden von Obst und Gemüse, Kneten eines Teigs, das Essen selbst. Diese Betriebsamkeiten haben eine wichtige Funktion, da sie als komplexe Tätigkeiten die Bewohner fördern können. Das Essen soll als positive, freudige Handlung in der Gruppe wahrgenommen werden und ohne Zeit- oder Erfolgsdruck stattfinden. So soll eigenständiges Essen so lange wie möglich erhalten bleiben. Die Mahlzeiten, vor allem das Frühstück, können auch flexibel gehalten werden, um die individuellen Gewohnheiten zu berücksichtigen.